Naturverträglicherer Bootsbetrieb auf dem Schwarzen Regen

von Veronika Arz

Viechtach/München/Hilpoltstein/Regen/Oberschleißheim, 01.10.20 – Bootsbetrieb ist einer von vielen Störfaktoren, denen Fische und Vögel auf den bayerischen Flüssen zunehmend ausgesetzt sind. Am Schwarzen Regen hat der Bootsbetrieb in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Um mehr Schutz für gefährdete Fisch- und Vogelarten wie den Huchen und den Flussuferläufer zu erreichen, haben sich der Bezirksfischereiverein Viechtach, der Sportfischereiverein „Die Gesplißten“, der LBV, der Ortsfischereiverein Regen und der Landesfischereiverband Bayern (LFV) zusammengeschlossen. In einem gemeinsamen Positionspapier an das Landratsamt Regen erklären sie, wie der Bootsbetrieb auf dem Schwarzen Regen auf ein naturverträgliches Maß gebracht werden kann.

Die Unterzeichnenden legen gezielte Vorschläge vor, wie in Zukunft der Bootsbetrieb am Schwarzen Regen im Bereich des FFH-Schutzgebiets und darüber hinaus naturverträglicher geregelt werden kann. So soll wertvoller Lebensraum für Fische und Vögel gleichermaßen langfristig erhalten bleiben.

Die wichtigsten Forderungen beziehen sich auf eine Ausweitung des Geltungsbereiches der aktuellen Verordnung auf den Flussbereich von Zwiesel bis Pirka. Außerdem soll eine jahreszeitliche Beschränkung der Fahrten auf den Zeitraum von 15.06. bis 15.10. und eine Obergrenze der täglichen Fahrten der Fahrten über ein Ticketsystem eingerichtet werden. Darüber hinaus fordern die Verbände eine Erhöhung des zum Befahren erlaubten Mindestwasserstands auf 70 Zentimeter, gemessen am Pegel Sägmühle, eine Fahrerlaubnis ausschließlich in Fließrichtung sowie eine maximal erlaubte Wassertemperatur von 22°C.

Am Schwarzen Regen in den Landkreisen Regen und Cham ist der Bootsbetrieb deutlich angestiegen. Fischarten wie Äsche und Mühlkoppe sind jedoch auf ein ungestörtes Kiesbett am Gewässergrund angewiesen, damit sich ihre Eier entwickeln können. Doch die erwachsenen Tiere verlieren beim Ausweichen vor häufig auftretenden Booten wertvolle Energiereserven. Der Flussuferläufer wiederum brütet seine Eier an Kiesufern aus. Dies kann nur dann gelingen, wenn er möglichst nicht gestört bzw. zum fluchtartigen Verlassen seines Geleges gezwungen wird. In den letzten Jahrzehnten hat der Vogel am Schwarzen Regen rund zwei Drittel seines Bestandes verloren und braucht damit allerhöchsten Schutz.
                                                                           Thomas Funke, LFV Bayern e.V.

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