Badespaß mit Quallen

von Veronika Arz

Quallen gehören zu den ältesten Tieren der Erdgeschichte. Sie existieren seit rund 670 Mio. Jahren. Die Süßwasserqualle ist die einzige Quallenart in europäischen Seen und: Sie ist völlig ungefährlich. Im Herbst und Spätsommer treiben sie häufig zur Wasseroberfläche auf und können gut beobachtet werden.

Sie besteht zu 99,3 % aus Wasser. Was den Wasseranteil angeht, ist sie damit Rekordhalter im Tierreich. Die frei im Wasser schwimmende Lebensform mit ihrem glockenförmigen Schirm und ihren nesselbesetzten Fangarmen (Tentakeln) nennt man auch Medusen. Sie erreicht in etwa die Größe einer 2-Euro-Münze. Mit ihren Tentakeln fängt sie Kleinstlebewesen, z. B. Rädertierchen, Kleinkrebse und Einzeller. In unseren Gewässern wurden bisher nur weibliche Exemplare gefunden. Die Vermehrung der Medusen läuft also ungeschlechtlich durch Teilung ab. In der Tschechei wurden weibliche und männliche Individuen festgestellt. Wie sich die geschlechtliche Fortpflanzung auch vor dem Hintergrund des Klimawandels auswirken wird, bleibt abzuwarten. Mit einer Zunahme ist jedoch zu rechnen, denn die Qualle mag es warm. Sie benötigt Wassertemperaturen um 25 Grad.

In kühlen Jahren bleibt sie als Polyp (Larve) am Seegrund an Steinen oder Wurzeln festgewachsen. Diese Lebensform ist nur ca. 2 mm groß und bleibt daher meist unbemerkt.

Die Quallen bevorzugen Gewässer mit einer eher besseren Qualität mit ausreichend Bodenflora, auf der sich der Polyp festsetzen und entwickeln kann.

Ihren Ursprung hat die Süßwasserqualle wahrscheinlich im Jangtse-Fluss in China. In Deutschland wurde sie 1950 erstmals im Botanischen Garten in München entdeckt. 1911 registrierte man den ersten Freilandfund.

Nach heutigem Kenntnisstand wird sie nicht von Fischen gefressen.

Süßwasserqualle im Mossandlweiher bei Gottfrieding, Lkr. Dingolfing-Landau.          Fotos: Kuhn

Zurück