Dietmar Franzke im Amt bestätigt

von Veronika Arz

Am Sonntag, 08.04.2018 begrüßte Vizepräsident Hans-Dieter Scheiblhuber rund 140 Delegierte der niederbayerischen Fischereivereine zur Jahreshauptversammlung des Fischereiverbandes Niederbayern e.V. im Bischofssaal in Plattling. Präsident Dietmar Franzke wurde bei den turnusgemäß anstehenden Neuwahlen mit überwältigender Mehrheit im Amt bestätigt. Ebenso seine Vizepräsidenten Hans-Dieter Scheiblhuber (Simbach/Inn), Karl-Heinz Billmeier (Grafenau) und für die Berufsvertretung Flussfischer Johann Mayer (Straubing).

Staatssekretär Florian Pronold dankte persönlich, im Namen des Bundestages und der Bundesregierung für das ehrenamtliche Engagement der Fischerinnen und Fischer. Die Fischer seien die Paten der Gewässer, betonte er. Die Verbesserung der ökologischen Gewässergüte im Sinne der EG-Wasserrahmenrichtlinie sei ein gemeinsames Ziel. Dazu gehöre inbesondere der Erhalt der freifließenden Donau zwischen Straubing und Vilshofen sowie die Verbesserung der Sicherheitsstandards von Biogasanlagen, um Unfälle mit schwerwiegenden Gewässerverschmutzungen und anschließenden Fischsterben zu vermeiden.

Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich mahnte in diesem Zusammenhang die hohe Bedeutung von Gewässerrandstreifen zur Abpufferung der Erosionseinträge aus der Landwirtschaft an. Zudem hob er die Bedeutung des Ottermanagementplanes für die Fließgewässer im Bayerischen Wald hervor. Dass sich der Bayerische Bezirkstag in einer seiner nächsten Sitzungen mit dem Zielkonflikt zwischen Fischarten- und Otterschutz auseinandersetzen wird, zeigt, wie wichtig den politischen Entscheidungsträgern dieses Thema ist.

Deggendorfs stellvertretender Landrat Roman Fischer legte den Finger in eine Wunde der Unteren Isar. Zwar seien hier bereits viele wertvolle Strukurmaßnahmen zur Verbesserung der Gewässergüte durchgeführt worden. Seit rund 30 Jahren fehlt jedoch das angeordnete linksseitige Ersatzfließgewässer, das den wanderfreudigen Fischen, wie Nase oder Barbe die flussaufwärts gerichtete Wanderung am Pielweichser Kraftwerk vorbei, in den Oberlauf der Isar ermöglichen soll.

Johannes Lehner, Vorsitzender des gastgebenden FV Plattling e.V., hakte hier ein. Das Ersatzfließgewässer soll nach dem Stand der derzeitigen Planungen den Charakter eines kleinen Flusses erhalten. Es sei wichtig, dass hier die fischereiliche Nutzung genauso wie an anderen Gewässern erhalten bleibt. Einen Käseglockennaturschutz mit Ausschluss der Fischerei lehnte er ab.
Die anstehenden Strukturmaßnahmen im Isarmündungsbereich, z. B. notwendige Altwasseranbindungen und die Schaffung flacher Uferzonen, durch ein mehrjährig angelegtes Bauprogramm des Wasserwirtschaftsamtes Deggendorf, hob er lobend hervor.

Abteilungsdirektor Manfred Pfandl, von der Regierung von Niederbayern betonte, der Gewässerschutz habe bei der Regierung einen sehr hohen Stellenwert. Zur Verbesserung der ökologischen Gewässergüte benötigen die Gewässer viel mehr Struktur. Deshalb sei auch das EU-LIFE-Projekt “Flusserlebnis Isar” zwischen Loiching und Ettling von herausragender Bedeutung. Hier werden in den nächsten Jahren für rd. 6,4 Mio. Euro Renaturierungsmaßnahmen an der Isar und im Auwaldbereich durchgeführt. Zur Vermeidung der massiven Erosionseinträge der Landwirtschaft in die Gewässer forderte er alle Beteiligten zu einem gemeinsamen Handeln auf. Erleichtert zeigte er sich, dass die Sicherheitsstandards der Biogasanlagen per Verordnung deutlich verbessert wurden. In allen Landkreisen werden Biogasanlagen in der Nähe von Gewässern mit Schutzwallen umgeben. Die Maßnahmen sollen in den nächsten Jahren abgeschlossen werden.

Geschäftsführer Jörg Kuhn ging in seinem Jahresbericht auf all die Themen der Grußwortredner ein. Zum bayerischen Ottermanagement forderte er: “Wer über Otterschutz spricht, muss auch den Fischartenschutz miteinbeziehen.” Schließlich seien zahlreiche Fischarten gerade in den Fließgewässern des Bayerischen Waldes, wie z. B. Äsche, Nase oder Huchen in der Roten Liste aufgeführt. Den Fischern sei es ebenso ein besonderes Anliegen, die Anlage von Gewässerrandstreifen zügig voranzutreiben. Umweltminister Dr. Marcel Huber hat bereits 2012 angekündigt, dass spätestens nach Ablauf der 2. Bewirtschaftungsperiode der EG-Wasserrahmenrichtlinie, also 2021, die freiwilligen Maßnahmen der Landwirte auf den Prüfstand gestellt werden müssen. Nachdem Marcel Huber nun wieder Bayerischer Umweltminister sei, müsse er sich an diesen Aussagen messen lassen. Die Fischer werden ihn an seine Äußerungen erinnern, so Kuhn.

Neben der Wahl des Präsidiums stand auch die des Beirates auf der Tagesordnung. Für den ausgeschiedenen Christian Richtarsky rückte Michael Kreiner, 1. Vorsitzender des KFV Landau e.V. (Lkr. Dingolfing-Landau) nach.

Die wiedergewählten Vizepräsidenten Karl-Heinz Billmeier (2. v. l.) und Hans-Dieter Scheiblhuber (m.) mit Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich, MdB Thomas Erndl, Bezirksrätin Margret Tuchen (v.l.).

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