Kleine Fließgewässer im Nationalpark

von Veronika Arz

Vorgestellt wurde das LIFE-Projekt „Moore, Fließgewässer und Schachten im Nationalpark Bayerischer Wald“.

Es läuft nach 5-jähriger Laufzeit im September 2018 aus. Das Finanzvolumen beträgt 1,3 Mio. Euro. Im Fokus der Aktivitäten stehen die drei Lebensraumtypen Moore, Fließgewässer und Borstgrasrasen der Schachten.

Das Symposium beschäftigte sich schwerpunktmäßig mit der Durchgängigkeit der zahlreichen kleinen Fließgewässer im Nationalparkgebiet. Besonderes Interesse galt dabei den Durchlässen im vielverzweigten Forstwegenetz. 86 davon wurden kartiert und als Wanderhindernisse für aquatische Organismen eingestuft. 20 Durchlässe wurden in Furten oder Rampen umgebaut, 5 weitere sollen noch folgen. Dafür wurden bisher ca. 60.000,00 € aufgewendet. Ein Monitoring auf die Auswirkungen für das potentielle Vorkommen der Mühlkoppe war nicht Gegenstand des LIFE-Projektes. Der Nutzen für die Fische der oberen Forerellenregion kann hier also nicht belegt werden. Anders bei einem in dem Symposium vorgestellten LIFE-Projekt aus dem Nationalpark Eifel. Hier konnte durch eine Vorher-Nachher-Befischung nachgewiesen werden, dass vergleichbare Maßnahmen von Bachforellen angenommen wurden.

Dennoch hat die Nationalparkverwaltung demonstriert, wie mit kleinem Aufwand große Wirkung bei der Wiederherstellung der Durchgängigkeit und der natürlichen Dynamik von kleinen Fließgewässern erzielt werden kann. Dies könnte Signalwirkung für die Kommunen haben. Denn sie sind unterhaltspflichtig für die Gewässer III. Ordnung. Auch für sie gibt es attraktive Fördermöglichkeiten. Sie müssen nur angezapft werden.

Mehr über das LIFE-Projekt im Nationalpark erfahren Sie unter:

https://www.nationalpark-bayerischer-wald.bayern.de/nationalpark/naturschutz/life/index.htm

 

Ölbach, mündet bei Riedlhütte in die Große Ohe. Hier wurde der Durchlass über eine Forststraße durchgängig gemacht.                                                                                      Foto: Kuhn

Zahlreiche kleine Bäche durchziehen die Hanglagen bei Altschönau. Viele Durchlässe wurden in Furten umgewandelt.                                                                                 Foto: Kuhn

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