Nachschulung staatl. gepr. Fischereiaufseher
von Veronika Arz
Der Fischereiverband Niederbayern (FVN) startete am 06. März 2022 mit den gesetzlich vorgeschriebenen Nachschulungen der staatlich geprüften Fischereisaufseher. Fischerpräsident Michael Kreiner begrüßte zum ersten Schulungstermin in Niederbayern 20 Aufseher aus dem Landkreis Dingolfing-Landau im Gewässerkompetenzzentrum des Kreisfischereivereins Landau.
Mit der Änderung des Bayerischen Fischereigesetzes zum 01.08.2021 wurde insbesondere auf Wunsch der organisierten Fischerei in Bayern die Stellung der Fischereiaufseher gestärkt. Sie sind bei ihrer Ausübung am Gewässer nun Angehörige der Kreisverwaltungsbehörden (KVB) und können in deren Namen bei Ordnungswidrigkeiten Verwarnungen aussprechen oder die Vorfälle zur Einleitung eines Bußgeldverfahrens direkt an die KVB melden. Damit die Fischereiaufseher auf die zusätzlichen Befugnisse vorbereitet sind, müssen sie einen Fortbildungslehrgang absolvieren. Der FVN übernimmt mit eigens geschultem Personal diese Aufgabe. Insgesamt müssen über alle niederbayerischen Landkreise und kreisfreien Städte bis Ende Februar 2023 rund 640 Aufseher nachgeschult werden.
Die Fischereiaufseher haben die Aufgabe, die Einhaltung von Rechtsvorschriften, die den Schutz und die Erhaltung der Fischbestände sowie deren Lebensgrundlagen und die Ausübung der Fischerei selbst regeln, zu überwachen. Eine zentrale Aufgabe des Fischereiaufsehers ist es, am Gewässer die Fischerei- und Erlaubnisscheine der Fischerinnen und Fischer sowie der Jugendlichen zu überprüfen. „Das ist so ähnlich wie die Führerscheinkontrolle,“ verglich Präsident Kreiner die Situation. Leider kommt es dabei auch vor, dass gefälschte Fischereischeine auftauchen. Dann muss geprüft werden, ob der Tatbestand einer Straftat vorliegt. Auch das Fischen ohne gültigen Fischereischein und Erlaubnisschein stellt eine Straftat dar, weil es als Fischwilderei einzuordnen ist. Die Liste der Ordnungswidrigkeiten, die eine Verwarnung auch ohne Verwarngeld ermöglichen dagegen ist viel länger. Das Betreiben von Modellbooten mit Motorantrieb stellt beispielsweise eine Ordnungswidrigkeit dar. Auch die illegale Abfallentsorgung gehört dazu.
Die Schulungen zielen aber vor allem darauf ab, die Fischereiaufseher auf Konfliktsituationen vorzubereiten und vorzugsweise in Aufklärungsgesprächen auf eventuelle Mißstände oder Verfehlungen hinzuweisen.
In den nächsten Monaten werden weitere Termine zur Nachschulung in Landau, Eggenfelden, Passau, Straubing, Landshut und Viechtach angeboten.
Foto: Kuhn
Fischerpräsident Michael Kreiner führte die Nachschulung für die staatlich geprüften Fischereiaufseher durch.